Geschichte

Luftaufnahme Ortgebiet

Zur GESCHICHTE - Buch "Ein Jahrhundert in Wort und Bild", 1991 und 2004, von OSR Kons. Alfred Rockenschaub


Die Geschichte von Bad Schallerbach ist zugleich die Geschichte unserer Ortsgemeinde, damals "Schönau" genannt.  Am 08.12.1142 wurde Schönau (Sconau) erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zum Kloster Mondsee und Schallerbach (Scalbach) 1190.

Am 14.03.1850 wurde die Konstituierung der neuen Ortsgemeinden kundgemacht. Dies war die Geburtsstunde unserer Ortsgemeinde Schönau.  

Die Gemeinde Schönau war mit ihren vier Ortschaften 

  • Schönau
  • Schallerbach
  • Gebersdorf
  • Kumpfhub

eine sehr kleine Landgemeinde mit einer Fläche von 834 ha. Die Ortschaft Schallerbach war eigentlich eine Streusiedlung mit 39 Häusern (1918). Sie erstreckte sich vom Trattnachtal bis zu den Anhöhen des Hochfeldes. Im Tal standen damals nur einige Bauernhöfe, die Ziegelei, eine Molkerei und die Bahnstation. An der Trattnach standen zwei Mühlen, die Obermühle und die Kantnermühle.

Suche nach Erdöl

Dr. Gustav Adolf Koch, gebürtiger Wallerner, (Prof. der Mineralogie, Petrographie, Geologie und Bodenkunde) bezeichnete die reichen Erdgasvorkommen im Raume Wels als "Europas größtes Nutzungsgebiet" für Leucht-, Heiz- und Kraftzwecke. Aufgrund der Ähnlichkeit unserer geologischen Verhältnisse mit denen von Galizien und seinen ergiebigen Erdölvorkommen war er überzeugt, auch in der oberösterreichischen Schlier- und Flyschzone fündig zu werden. 

Dr. Max Silberberg (Chemiker und Petroleum-Industrieller aus Galizien) führte auf der "Trattnachwiese" des Uberlgutes Bohrungen durch. Die Tiefbohrung führte durch hunderte Meter tertiärer Schlierschichten. Am 16.11.1918 durchstieß der Meißel eine schwefelkiesreiche Schicht. Unter großem Druck trat bei einer Bohrtiefe von 461,3 m Thermalwasser zutage.

Urbadebetrieb

Das Baden in den Tümpeln und im Abflussgraben wurde immer beliebter, der Andrang immer größer. Dr. Wolf, Gemeindearzt von Wallern und Schönau, empfahl als erster Arzt den Rheuma- und Gichtkranken, im Thermalwasser zu baden. Nach ersten Heilerfolgen und besorgt um die Erhaltung der Therme wurde an der Land Oberösterreich die dringliche Bitte gerichtet, den kostbaren Bodenschatz nicht in ausländische Hände fallen zu lassen. Nach einem Lokalaugenschein am 30. April 1920 und der Probenentnahme für eine chemische Untersuchung ergab das Gutachten ein positives Ergebnis. Das Land Oö. ergriff die Initiative und führte erfolgreiche Verhandlungen mit Dr. Silberberg. Silberberg trat an das Land Oberösterreich seine Schurfrechte ab und am 22. August 1921 wurde unter dem Vorsitz von LH-Stellvertreter Dr. Schlegel in Linz die "Schwefelbad Schallerbach Gesellschaft m.b.H." gegründet.

Das erste Badehaus

Mit der Erstellung der Pläne für eine Badeanlage und der Bauleitung eines Badeprovisoriums wurde der bekannte Linzer Architekt Prof. Mauriz Balzarek betraut. Von ihm stammt auch die erste Fassung der Thermalquelle in Form eines Quellentempels. Am 20.07.1922 wurde die "Anlage des Heilbades Bad Schallerbach" durch die BH Grieskirchen eröffnet.

Kurort und Heilbad

Um öffentliche Förderungen zu erreichen, machte die Gemeinde eine Eingabe wegen der Erklärung zum Kurort. Am 16.04.1924 erklärte die o.ö. Landesregierung die Gemeinde Schönau als Kurort und Heilbad mit ganzjährigem Betrieb. Im selben Jahr erfolgte die Konstituierung einer Kurkommission und die Erlassung der ersten Kurordnung durch die Landesregierung. Somit war eine gedeihliche Grundlage für die zukünftige Ortsentwicklung geschaffen: eine heilkräftige Thermalquelle, Kurmittelanlagen und die Erklärung zum Kurort und Heilbad.

Am 15.10.1946 beschloss der oberösterreichische Landtag Bad Schallerbach zum Markt zu erheben und am 18.11.1946 wurde das Marktwappen (erste Quellfassung als Quelltempel, aus dem heilkräftiges Wasser fließt) verliehen.